ZEREZ-ID und Registrierungspflicht: Was PV-Anlagenbetreiber 2025 beachten müssen
20. Januar 2025
ZEREZ ist das Zentrale Register für Einheiten- und Komponentenzertifikate. Seit dem 1. Februar 2025 sind Betreiber von Photovoltaik-Anlagen verpflichtet, ihre Anlagen im ZEREZ-System zu registrieren und die zugehörigen Zertifikate hochzuladen. Ob Privatperson oder Unternehmen, wer eine neue PV-Anlage in Betrieb nimmt, benötigt eine ZEREZ-ID. In diesem Artikel zeigen wir, was hinter dem Register steckt, wie die Registrierung funktioniert und was Sie konkret beachten müssen.
Was ist ZEREZ?
ZEREZ ist ein digitales System zur Erfassung und Verwaltung von Zertifikaten erneuerbarer Energien. Es ermöglicht die eindeutige Zuordnung von Komponenten über eine ZEREZ-ID und dient als Nachweisinstrument gegenüber Netzbetreibern und Behörden. Betreiber von Photovoltaik-Anlagen sind seit Februar 2025 verpflichtet, ihre Anlagen im ZEREZ-Portal zu registrieren und die zugehörigen Zertifikate in der Datenbank zu hinterlegen.
ZEREZ wird von der FGW e. V. (Fördergesellschaft Windenergie und andere erneuerbare Energien) unter www.zerez.net betrieben. In Deutschland soll das Register sicherstellen, dass Strom aus erneuerbaren Energien wie PV-Anlagen korrekt nachgewiesen, zertifiziert und dokumentiert wird.
Die ZEREZ-Pflicht gilt insbesondere für neue Anlagen. Alle relevanten Zertifikate müssen im ZEREZ-Datenbank-System hinterlegt werden.
Die Aufgabe von ZEREZ
In ZEREZ werden Zertifikate über die elektronischen Eigenschaften von Erzeugungseinheiten und elektrischen Komponenten gesammelt. Diese Nachweise sorgen dafür, dass nur konforme Anlagen an das Stromnetz angeschlossen werden. ZEREZ umfasst Zertifikate aller Spannungsebenen.
Wer stellt die notwendigen Zertifikate für ZEREZ aus?
Die Zertifikate werden von akkreditierten Zertifizierungsstellen ausgestellt und können in der ZEREZ-Plattform hinterlegt werden. Ein hinterlegtes Zertifikat erhält eine Registernummer, die sogenannte ZEREZ-ID. In Deutschland ist das Umweltbundesamt (UBA) für die Ausstellung der Nachweise für ZEREZ zuständig. Allerdings benötigen bestimmte Anlagen eine Begutachtung durch anerkannte Umweltgutachter oder Zertifizierungsstellen, bevor das UBA die Herkunftsnachweise ausstellt.
Was ist die ZEREZ-ID?
Jedes Zertifikat, das in ZEREZ hinterlegt wird, erhält eine eindeutige Registriernummer, die sogenannte ZEREZ-ID. Sie dient dazu, die Nachvollziehbarkeit der Zertifikate zu gewährleisten und wird bei der Kommunikation mit Netzbetreibern oder Behörden verwendet.
Wofür sind die ZEREZ-Zertifikate?
Diese Nachweise sind entscheidend für die Rechtskonformität sowie Netzberechnungen und die Planung der Netzanschlusspunkte.
Ziel und Zweck von ZEREZ
Das System von ZEREZ basiert auf sogenannten Herkunftsnachweisen. Diese belegen, dass der erzeugte Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne oder Biomasse stammt. Nicht nur der Klimaschutz profitiert vom ZEREZ-Portal, sondern auch Unternehmen und private Betreiber, die ihre Energieversorgung auf nachhaltige Quellen umstellen oder gesetzliche Verpflichtungen zur Reduktion von CO₂-Emissionen erfüllen müssen.
Wer ist von ZEREZ betroffen?
ZEREZ betrifft alle Betreiber von Anlagen, die erneuerbare Energien erzeugen und die ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Dabei unterscheidet sich die Umsetzung je nach Art der Betreiber.
Private Betreiber | Gewerbliche Betreiber | Hersteller | Netzbetreiber |
- ZEREZ betrifft vor allem Haushalte mit eigenen Anlagen wie Photovoltaik oder kleineren Windkraftanlagen. - Für kleinere Betreiber ist die ZEREZ-Zertifizierung wichtig, um den Herkunftsnachweis für den erzeugten grünen Strom zu erhalten. - Private Betreiber können durch ZEREZ ihre Stromversorgung transparent gestalten und von möglichen Förderungen oder Steuervergünstigungen profitieren. | - Umfasst Unternehmen oder größere Anlagenbetreiber, die erheblich mehr Energie produzieren. - Für gewerbliche Betreiber ist die ZEREZ-Zertifizierung ein Nachweis für grünen Strom und ein wichtiger Bestandteil zur Erfüllung gesetzlicher Klimaziele und CO₂-Emissionen. - Gewerbliche Betreiber können durch ZEREZ ihre CO₂-Bilanz verbessern und Wettbewerbsvorteile auf dem Markt für nachhaltige Energie erlangen. | - Hersteller von Einheiten oder Komponenten für elektrische Erzeugungsanlagen müssen ihre Zertifikate auf der Plattform ZEREZ registrieren. | - Netzbetreiber dürfen nur noch die ZEREZ-ID verwenden. Das ZEREZ wird zur zentralen Plattform für die Zertifikatsprüfung und Betriebsdaten. |
Wie Sie Ihre PV-Anlage intelligent steuern und Lastspitzen vermeiden, erfahren Sie in unserem Artikel zum Lastmanagement mit Photovoltaik und Wallbox.
Unterschiede zwischen privaten und gewerblichen Betreibern
Private Betreiber müssen in der Regel weniger komplexe Anforderungen erfüllen und können ZEREZ durch einfache Registrierung ihrer Anlagen in Anspruch nehmen.
Gewerbliche Betreiber sind häufig mit umfangreichen Prozessen konfrontiert, die zusätzliche Dokumentation und Compliance-Verpflichtungen erfordern.
Aufgabe von Anlagenbetreibern
Anlagenbetreiber neuer Energieerzeugungsanlagen müssen ihre ZEREZ-ID an den Netzbetreiber übermitteln. Der Zugriff auf die ID ist ohne Anmeldung möglich.
Wie funktioniert ZEREZ?
Der Ablauf für das ZEREZ-System, das ab dem 1. Februar 2025 verpflichtend ist, sieht wie folgt aus:
Registrierung der Anlage: Betreiber müssen ihre erneuerbare Energieanlage bei der zuständigen Zertifizierungsstelle wie dem Umweltbundesamt anmelden. Das gilt sowohl für private als auch für gewerbliche Betreiber.
Stromproduktion erfassen: Die produzierte Strommenge wird dokumentiert und an das Herkunftsnachweissystem (HKN) gemeldet (nicht zu verwechseln mit dem ZEREZ-Register, das für technische Zertifikate zuständig ist). In Deutschland übernimmt dies meist die Datenbank des Umweltbundesamts (UBA). Die erzeugte Energie lässt sich außerdem mit einem Energiemanagementsystem wie CUBOS.Energy gezielt überwachen, auswerten und einsetzen.
Ausstellung von Herkunftsnachweisen: Die Zertifizierungsstelle stellt Herkunftsnachweise für den eingespeisten Strom aus. Diese Nachweise dienen als offizieller Beleg für die Herkunft der erneuerbaren Energien.
Nutzung oder Handel der Nachweise: Betreiber können die Zertifikate nutzen, um ihre eigene CO₂-Bilanz zu verbessern oder sie an Dritte zu verkaufen. Besonders für Unternehmen ist dies wichtig, um klimaneutrale Energie nachzuweisen.
Wer kann Zertifikate in ZEREZ hochladen?
Ausschließlich zuständige Zertifizierungsstellen wie das Umweltbundesamt oder Netzbetreiber können Nachweise im ZEREZ-System hinterlegen. Alle Anlagenbetreiber erhalten ihre ZEREZ-Zertifikate automatisch nach erfolgreicher Registrierung und Dokumentation der Stromproduktion.
Hinweis: ZEREZ ist nicht mit dem Herkunftsnachweissystem HKN zu verwechseln. Während HKN den erzeugten Strom nachweist, dient ZEREZ der technischen Zertifizierung von Anlagen und Komponenten.
Die wichtigsten Schritte für Anlagenbetreiber
Anlage registrieren (über das Umweltbundesamt-HKNR).
Stromproduktion erfassen (automatisch über Netzbetreiber oder manuelle Meldung).
Meldung an das Umweltbundesamt sicherstellen (wird oft vom Netzbetreiber übernommen).
Vorteile durch ZEREZ
ZEREZ verfolgt mehrere Ziele, von denen sowohl Anlagenbetreiber als auch Netzbetreiber und Hersteller profitieren.
Betreiber von erneuerbaren Energieanlagen wie PV können ihren Strom transparent und nachvollziehbar nachweisen und tragen so aktiv zur Energiewende und den Klimazielen bei. Für die technische Umsetzung und die automatisierte Abrechnung bietet CUBOS.Connect passende Lösungen.
Alle Nachweise befinden sich gebündelt an einem Ort, was die Qualitätskontrolle erleichtert.
Der Netzanschluss wird effizienter, da Netzbetreiber über die ZEREZ-ID (Registriernummer) sofort auf die benötigten Informationen zugreifen können.
Anlagenbetreiber, Hersteller und Netzbetreiber profitieren von einer klaren Datenlage.
ZEREZ: Pflicht ab 1. Februar 2025 für alle Anlagenbetreiber
Ab dem 1. Februar 2025 sind Anlagenbetreiber verpflichtet, ZEREZ zu nutzen.
Das heißt, alle notwendigen Zertifikate müssen in ZEREZ registriert werden
Anlagenbetreiber, Hersteller, Netzbetreiber, Zertifizierungsstellen, Planer und Errichter können die Plattform ZEREZ nutzen und sich dort anmelden.
Ein Einblick in ZEREZ ist auch ohne Anmeldung möglich. Für den Zugriff auf erweiterte Funktionen wie die Hinterlegung von Zertifikaten ist jedoch eine Registrierung erforderlich.
Nach der erfolgreichen Anmeldung können Hersteller und Zertifizierungsstellen Nachweise direkt hochladen.
Hersteller sind angehalten, die entsprechenden Zertifikate zu hinterlegen, um eine umfangreiche Marktabdeckung zu erzielen.
Häufige Fragen zur ZEREZ-Pflicht
Viele Betreiber suchen derzeit nach verlässlichen Antworten zur ZEREZ-ID, zur Registrierungspflicht und zu den Einträgen im ZEREZ-Register. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur ZEREZ-Pflicht haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Wo finde ich die ZEREZ-ID? Nach der Registrierung im ZEREZ-System wird die ZEREZ-ID direkt im Benutzerkonto angezeigt. Sie ist eindeutig einer Anlage oder Komponente zugeordnet und dient dem Nachweis gegenüber Netzbetreibern und Behörden.
Gilt die ZEREZ-Pflicht auch für Wechselrichter? Ja, auch Wechselrichter benötigen ein Einheitenzertifikat, das im ZEREZ-Zertifikate-Register hinterlegt werden muss. Die Pflicht betrifft alle Hauptkomponenten, die für den Netzanschluss relevant sind. Mehr zum Unterschied zwischen AC- und DC-Komponenten erfahren Sie in diesem Artikel.
Was muss ich im ZEREZ-Register eintragen? Anlagenbetreiber müssen unter anderem Angaben zur PV-Anlage, zur verwendeten Technik und zu den zugehörigen Zertifikaten machen. Diese Informationen werden in der ZEREZ-Datenbank zentral gespeichert.
Wer ist von der ZEREZ-Pflicht betroffen? Alle Betreiber von Erzeugungsanlagen, die Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz einspeisen und eine Netzanschlusszusage ab Februar 2025 erhalten haben. Dies gilt sowohl für private als auch gewerbliche Anlagen.
Was passiert, wenn ich meine Anlage nicht registriere? Ohne Eintrag im ZEREZ-System kann der Netzanschluss verweigert werden. Zudem können Förderansprüche entfallen oder Bußgelder drohen, wenn die Nachweispflicht nicht erfüllt wird.
Sie möchten PV-Anlage und Ladeinfrastruktur optimal aufeinander abstimmen? Lesen Sie hier, wie Sie Wallbox und Photovoltaik richtig koppeln.
Weitere Informationen zur Registrierung für Ihre PV-Anlage finden Sie direkt im ZEREZ-Portal unter www.zerez.net.
ZEREZ ist ein zentrales Instrument zur Zertifizierung von erneuerbaren Energien und zur Dokumentation ihrer Herkunft. Für private wie gewerbliche Anlagenbetreiber ist es entscheidend, ihre PV-Anlage ordnungsgemäß zu registrieren, die Stromerzeugung nachzuweisen und die Daten fristgerecht an das Umweltbundesamt zu übermitteln.
CUBOS unterstützt Sie bei allen Fragen rund um Ihre Photovoltaik-Anlage: von der Planung bis zur Einbindung ins ZEREZ-Register. Mehr Informationen finden Sie unter www.cubos.de.